Kosmetik der Gegensätze

Von günstig bis teuer: Das Kosmetik-Angebot konventioneller Pflegeprodukte in den weiten Regalen der Drogerien ist verlockend. Doch ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät, was wir der Haut damit unter Umständen antun. In herkömmlicher Kosmetik finden sich nämlich oftmals Inhaltsstoffe, die jede Menge Nachteile mit sich bringen. Von Silikonen, über synthetische Duftstoffe bis hin zu hormonell wirksamen Konservierungsstoffen reicht die Palette an schädlichen Inhaltsstoffen in konventioneller Kosmetik. Zum Glück gibt es gute Alternativen!

Weichgespült

Silikone (synthetische Polymere, Endung auf „cone“ oder „-xane“) sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit in zahlreichen Beautyprodukten sehr beliebt. In Haar- und Gesichtspflegen wirken sie glättend, sie polstern auf und die Haut fühlt sich weich an. Doch der Schein trügt, denn Silikone haben keinerlei pflegende Eigenschaften und wirken okklusiv, das bedeutet, sie dichten die Haut ab. Das begünstigt das Entstehen von Unreinheiten und Akne.

Die gute Alternative

Lieber auf Pflanzenkraft setzen – in Form von Ölen, zum Beispiel Arganöl. Der hochwertige Inhaltsstoff glättet Haare nicht nur, er macht sie geschmeidig und besser kämmbar. Trockene Kopfhaut profitiert außerdem von den feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften des Öls, das wertvolle Nährstoffe in die Zellen transportiert. Der Haut helfen Öle die Hautbarriere langfristig aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Öle unterstützen außerdem die Regeneration, beruhigen und viele wirken zudem antibakteriell.

Alkohol ist nicht gleich Alkohol

Alkohol (DEA, TEA; MEA) ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten. Als gefährlich werden Diethanolamine (DEA) eingestuft, die als Feuchthaltemittel und Weichmacher in Cremes, Seifen und Haarsprays zum Einsatz kommen. Sie stehen in Verdacht krebserregend zu sein, das Gehirn zu schädigen und Allergien auszulösen. Auch Triethanolamin (TEA) und Monoethanolamin (MEA) gehören dazu die wiederum Nitrosamine (karzinogene Stoffe) produzieren, die Nieren und Leber angreifen. Benzyl Alcohol, Ethyl Alcohol und Ethanol gehören ebenfalls zu der Sorte Alkohol, auf die man besser verzichten sollte, da sie hautreizend und austrocknend wirken.

Die gute Alternative

„Guter“ Alkohol. Wie jetzt? Es gibt „guten“ und „schlechten“ Alkohol? Ja, tatsächlich. Zur Gruppe der guten Alkohole gehören die sogenannten Fettalkohole und Wachsalkohole. Dabei handelt es sich um Alkohole mit langen Molekülen. Typische Vertreter in Kosmetik sind Cetyl-, Cetearyl- und Stearylalkohol. Fettalkohole trocknen die Haut nicht aus und irritieren sie nicht. Im Gegenteil: Sie unterstützen die Hautbarriere und helfen dabei, Feuchtigkeit zu speichern. Fettalkohole fungieren deshalb oft als Grundlage für Cremes.

Schutz? Aber sicher!

Chemische UV-Filter (Benzophenone, Ethylhexil, Methoxycinnamate) befinden sich in vielen herkömmlichen Sonnencremes, Gesichtscremes und Make-Up. Diese Art von Sonnenschutz kann jedoch den natürlichen Hormonhaushalt und Stoffwechselprozesse stören. Einige von ihnen gelten sogar als krebsauslösend, weil sie über die Haut in den Körper gelangen und dort zur Schädigung der Zellen führen. Außerdem machen manche die Haut empfindlicher gegen Sonne, da sie allergisierendes Potential haben und es zur sogenannten Sonnenallergie kommen kann.

Die gute Alternative

Wer auf Chemie verzichten möchte, sollte zu mineralischen Filtern wie Zink- und Titaniumdioxiden greifen. Sie legen sich wie ein Schutzschirm auf die Haut und reflektieren das Sonnenlicht. Sie haben den Vorteil, dass sie photostabil sind, also nicht zerfallen und keine allergischen Reaktionen auslösen. Mineralische Filter kommen in Cremes, Lippenbalsame und Make-up zum Einsatz. Durch die weiße Farbe von Zink- und Titanoxid hinterlassen mineralische Sonnencremes einen mehr oder weniger starken weißen Schleier auf der Haut, das sogenannte „weißeln“. Manche Hersteller versuchen mit mineralischen Partikeln in Nanogröße Abhilfe zu schaffen. Nanopartikel werden jedoch kontrovers diskutiert und sollten vermieden werden. Alle Sonnencremes bei Blanda Beauty enthalten keine Nanopartikel.

Fragwürdige Duftnote

Duftstoffe (Parfüme) können Allergien auslösen. Das gilt vor allem für synthetisch hergestellte Düfte (z. B. Zimtaldehyd, Isoeugenol, Cinnamal). Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden und Hautreizungen können die Folge sein. Manche Stoffe werden sogar als krebserregend (nitro- und polyzyklische Moschusverbindungen, Coumarin) eingestuft oder können den Hormonhaushalt durcheinanderbringen.

Die gute Alternative

Ätherische Öle, aus denen mittlerweile sogar Naturparfüms hergestellt werden. Sie werden aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen, z. B. aus Blättern, Blüten, Fruchtschalen oder Wurzeln (im Gegensatz zu Pflanzenölen welche aus Kernen oder Nüssen gewonnen werden). Jeder Tropfen ätherischen Öls, der durch Verfahren wie Wasserdampfdestillation oder Kaltpressung gewonnen wird, trägt damit auch die konzentrierte Kraft der jeweiligen Pflanze in sich. Allergiker müssen bei natürlichen Düften allerdings ebenfalls wachsam sein, denn Menschen können sowohl auf synthetische als auch auf natürliche Duftstoffe empfindlich reagieren.

Mehr ist nicht gleich mehr

Parabene werden vor allem als Konservierungsmittel eingesetzt in kosmetischen Mitteln wie Cremes, Lippenstiften und Lotionen. Sie sollen verhindern, dass sich Keime in Kosmetika bilden. Es handelt sich bei den Parabenen um eine Gruppe von Stoffen, zu denen Methyl- und Ethylparaben, Butyl- und Propylparaben sowie Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Benzyl- und Phenylparaben gehören. Von einigen Parabenen ist aus Tierversuchen bekannt, dass sie das Hormonsystem beeinflussen können. Besonders problematisch sind diese Stoffe für Föten im Mutterleib und Kleinkinder. Die EU erlaubt in Kosmetikprodukten nur einen bestimmten Anteil an Parabenen.

Die gute Alternative

In der Naturkosmetik werden verschiedenen natürliche Konservierungsmittel eingesetzt. Dazu gehören Fettalkohole, konservierende Öle mit hoher Stabilität, Fermente oder ätherische Öle. Diese natürlichen Konservierungsmittel weisen zudem noch pflegende oder olfaktorische Zusatznutzen auf. Daneben sollte man auch immer auf die richtige Aufbewahrung von Cremes, Ölen und Seren achten, nämlich einigermaßen kühl und dunkel. Kühlschrank muss nicht sein, normale Zimmertemperatur ist ausreichend – nur nicht wärmer.

Schädlicher Schaumschläger

Sulfate haben eine schäumende Reinigungswirkung und lösen Fett und Schmutz besonders gut. Sie kommen in vielen herkömmlichen Shampoos oder Duschgelen vor. Typische Vertreter sind SLS (Sodium-Lauryl-Sulfate), SLES oder ALS aus der Gruppierung der Tenside, die aus Ethylenoxid gewonnen werden. Sie werden vor allem für ein gutes Schäumen eingesetzt. Jedoch reinigen Sulfate aggressiv, haben eine entfettende Wirkung und trocknen Haut und Haar aus. Sulfaten wird auch nachgesagt Allergien auszulösen und Rötungen und Augenschmerzen zu begünstigen.

Die gute Alternative

Tenside aus Zucker oder pflanzlichen Ölen wie z. B. Glucoside und Betain. Das sind milde, gut verträgliche, waschaktive Substanzen mit sehr gutem Reinigungsvermögen. Sie schäumen etwas weniger, können dafür aber bedenkenlos sogar bei empfindlicher Haut angewendet werden. Diese natürlichen Reiniger kommen zum Beispiel in Gesichtsreinigern und Duschgels zum Einsatz. Ein weiteres Plus: Sie sind biologisch abbaubar.

Vor dem Kauf von Kosmetikprodukten in Zukunft also lieber zweimal auf die „Zutatenliste“ schauen und auf ausgewählte Inhaltsstoffe setzen. Denn die sind besser für die Haut – und die Umwelt.